Sonntag, 12. Juli 2015

Rezension von "Ben Fletchers total geniale Maschen"



Titel: Ben Fletchers total geniale Maschen
Originaltitel: Boys don’t knit
Autor: T.S. Easton
Verlag: ueberreuter
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 320 Seitenzahl
ISBN: 978-3-7641-7031-8
Preis: 14,95 €













Inhaltsangabe

Ben Fletcher ist ein ganz gewöhnlicher Teenager – eher einer von der ruhigeren Sorte. Als er sich ausnahmsweise von seinen Freunden zum Klau von Alkohol für eine Party überreden lässt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Als Strafe wird Ben unter anderem dazu verdonnert, seine Sozialfähigkeiten zu steigern. Dazu darf er sich einen von vier Kursen aussuchen. Aufgrund der dürftigen Auswahl und eines Missverständnisses landet er in einem Strickkurs – und stellt zu seiner Überraschung fest, dass Stricken ihm nicht nur Spaß macht, sondern er auch ein natürliches Talent dazu hat. Fortan besteht sein Leben daraus, seine neue Leidenschaft vor seinen Freunden und seinem machohaften Vater geheim zu halten …

Meine Meinung

Dieses Buch ist einfach schräg. Wer hat schon eine Mutter, die durch England reist und Vorstellungen als Zauberin gibt? Auch seine Freunde sind immer wieder für ungewöhnliche Ideen zu haben. Sein Freund Joz schreibt zum Bespiel an seinem eigenem Buch „Shades of Graham“. Da ist es auch kein Wunder, dass sie auf die tolle Idee kommen Alkohol zu klauen, um bei „der Party des Jahres“ eingelassen zu werden.
Ben hingegen bleibt lieber auf der vorsichtigen – und sicheren Seite des Lebens. Ordnung ist ihm sehr wichtig, genauso wie Kontrolle. Trotzdem lässt er sich dazu überreden und natürlich geht es schief. Nicht nur das, auf der Flucht hat er auch noch das Pech eine alte Dame umzufahren. Als einziger wird er zu Bewährungsauflagen verdonnert. Neben dem Schreiben es Tagebuches (was er sowieso schon macht) muss er auch einen von vier Kursen absolvieren. Durch ein Versehen landet er dann schließlich im Strickkurs. Zu seiner eigenen Überraschung ist er jedoch ein richtiges Stricktalent und hat eine Menge Spaß dabei.

Und damit geht das Versteckspiel los. Wie soll man auch seinen obercoolen Freunden sagen, dass man gerne strickt ohne als Gespött zu enden. Oder erst dem eigenem Vater, der am liebsten Autos repariert und Fußball schaut? Denn wie der englische Titel so schön sagt: Boys don’t knit. Da versteckt Ben doch lieber seine Strick-Magazine hinter einem Playboy-Heft und gibt vor im etwas weniger peinlichen Töpferkurs zu sein.

Während das Stricken Bens Beziehungen zu den männlichen Personen in seinem Leben verkompliziert, kann er bei dem weiblichen Geschlecht Punkte holen. Eine der Bewährungsauflagen ist es Mrs Frensham, die er mit dem Fahrrad umgefahren hatte, in Haus und Garten auszuhelfen. Als er entdeckt, dass auch sie früher eine Leidenschaft fürs Stricken hatte, muss er endlich nicht mehr befürchten von herumfliegenden Gegenständen getroffen zu werden. Nicht nur seinen heimlichen Schwarm Jessica, der hübschen jungen Lehrerin, lernt er durch selbstgestrickte Pullover besser kennen. Auch mit Megan, die sein Herz höher schlagen lässt, kann er durch das Stricken eine Verbindung aufbauen. 

Als er dann in der Juniorenklasse der Englischen Meisterschaft im Stricken antritt ist es mit der Geheimhaltung vorbei. Die drauffolgenden Reaktionen, sind nicht immer so wie man es erwartet hat.

Der Schreibstil ist schön flüssig zu lesen. Durch die Form eines Tagebuches hat man keine Schwierigkeiten sich in Ben hineinzuversetzen und erlebt alles hautnah mit. Teilweise ist die Sprache für meinen Geschmack jedoch zu derb und irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er tatsächlich so ungehemmt auch seine intimsten Gedanken in sein Tagebuch schreibt. Immerhin wird sein Bewährungshelferin das alles lesen. Da muss die Logik wohl oder übel den Anforderungen der Dramaturgie weichen.

Dieses Buch macht einfach einen Heidenspaß und spritzt nur so vor verrückten Situationen. Spätestens bei der Schafsinvasion im Finale der Meisterschaft wird das mehr als deutlich. Ganz nebenbei räumt es mit männlichen und weiblichen Geschlechterrollen auf. Denn warum sollten Mädchen an Autos rumschrauben dürfen, Jungen sich aber nicht für Handarbeiten begeistern dürfen?

Wen es interessiert, im Englischen ist bereits der zweite Band „An English Boy in New York“ erschienen.

Fazit
T.S Easton entführt den Leser mit komischen Situation in das Leben von Ben Flechter, der in lockerem Ton über seine Teenager-Probleme und Strickabenteuer schreibt. Ein leichter Lesespaß ohne zu stark in die Tiefe zu gehen.


Buchreihe
Band 1: Ben Fletchers total geniale Maschen
Band 2: An English Boy in New York

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