Montag, 17. November 2014

Rezension von "Chroniken der Weltensucher - Der Palast des Poseidon"

ACHTUNG!!! Dies ist nicht der erste Band der Reihe, Spoiler sind also unvermeidbar. Wenn du nicht zu den Leuten gehörst, die sowieso zur letzten Seite vorblättern, solltest du jetzt aufhören zu lesen.
Zum ersten Teil dieser Reihe kommst du hier:
Chroniken der Weltensucher: Die Stadt der Regenfresser 


Titel: Chroniken der Weltensucher – Der Palast des Poseidon [Bd.2]
Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Loewe
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7855-6576-6
Preis: 17,90 €










Inhaltsangabe

Ein griechisches Frachtschiff kämpft sich durch die schwere See vor der Inselgruppe Santorin. Steuerbord leitet der Leuchtturm von Therasia den Kapitän sicher durch die tückische Meeresströmung zwischen den beiden Hauptinseln Thera und Therasia. Doch plötzlich blinkt das Leuchtfeuer nicht mehr rechts, sondern links vom Bug des Schiffes, dann wieder rechts, dann sind auf einmal zwei Lichter zu sehen. Als würden die feurigen Augen von Skylla, dem Ungeheuer, über das Meer blicken. Und dann erhebt sich ein riesiger Fangarm mit eisernen Klauen und umklammert das Schiff.
Kurz darauf ist der Frachter verschwunden. Spurlos. Wie schon etliche Schiffe zuvor, die diese Stelle kreuzten.

Nur wenige Wochen nach seiner aufsehenerregenden Rückkehr aus der Stadt der Regenfresser nimmt Carl Friedrich Donhauser, genannt Humboldt, den Auftrag an, nach den verschwundenen Schiffen zu suchen. Zu diesem Zweck chartert er das modernste Forschungsschiff seiner Zeit, die Calypso, und damit eine der aufregendsten Erfindungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts: die erste Bathysphäre der Welt, eine Tauchkugel, die es möglich macht, sich mehrere Stunden unter Wasser aufzuhalten. Aber dann müssen Humboldt und seine Gefährten viel länger unter der Wasseroberfläche bleiben als geplant. Mehr als 300 Meter unter dem Meer machen sie eine unglaubliche Entdeckung ...


Meine Meinung

In diesem Band geht es nicht in die Höhe, sondern in genau die andere Richtung – in die Tiefen des Meeres. Doch bevor sie dort ankommen geht es auf einer richtigen Schnitzeljagd quer über den europäischen Kontinent. Dabei treffen sie auf neue Leute, die wieder wunderbar ausgearbeitet wurden. 

Als Autor tappt man leicht in die Falle, beim zweiten Band einfach die gleiche Geschichte zu erzählen, bloß in einem anderen Kontext. Das ist hier definitiv nicht passiert. Erkennen kann man das vor allem an der Person, die die Gruppe diesmal verfolgt. Der Verfolger ist komplett verschieden von Val, er hat einen ganz anderen Hintergrund und Beweggründe. Auch seine Methoden unterscheiden sich stark von ihren.

In diesem Buch kommen noch mehr historische Personen als im ersten Teil vor. Neben Nikola Tesla trifft die Gruppe sogar auf Jules Verne höchst persönlich. Insgesamt wird die historische Geschichte der Handlung zuliebe stärker verbogen, sodass einige Erfindungen schon früher erfunden werden als tatsächlich. Es wird hier von der tatsächlichen Vergangenheit stärker abgewichen als im vorigen Band. Dafür beschäftigt Thomas Thiemeyer sich mehr mit Sagen und Mythen, und was passieren würde, wenn dieses tatsächlich wahr wären. Meiner Meinung ist es so das sowieso spannender als wenn man genau der tatsächlichen Geschichte folgen würde.

Thomas Thiemeyer ist es richtig gut gelungen die damaligen vorherrschenden Meinungen darzustellen. Wenn wir heute an Paris denken, entsteht unwillkürlich das Bild des Eiffelturmes vor unseren Augen. Für uns sind diese beiden Dinge untrennbar miteinander verbunden. Dabei ist der noch gar nicht mal so alt. Und die Menschen fanden den Eiffelturm in den ersten Jahren nach seinem Bau total hässlich und konnten es nicht erwarten bis er wieder abgerissen wurde. Neben den Pferdekutschen merkt man genau an solchen Sachen, dass man sich nicht im 21. Jahrhundert befindet.

Besonders gefallen hat mir, dass immer wieder Verbindungen zu Dingen aus dem ersten Band hergestellt werden. Erinnert ihr euch noch, dass Oskar kurz vor der Abreise in „Die Stadt der Regenfresser“ zusammengeschlagen wurde? In diesem Buch gerät Oskar wieder mit denselben Leuten aneinander, obwohl er nun seine Schulden bei ihnen begleichen kann. Auch das Flugschiff, welches sie am Ende ihres letzten Abenteuers geschenkt bekommen haben, wir hier weiter benutzt. Zusätzlich wird wieder das Linguaphon verwendet, um die Sprachbarrieren zu überwinden. Das die Sprachbarrieren überhaupt vorhanden sind ist schon überraschend, da ich doch das Gefühl habe, dass sie in vielen anderen Büchern einfach ignoriert werden. Das Linguaphon ist hierfür eine geniale Lösung und beweist außerdem den Erfindungsgeist von Humboldt.

Das Linguaphon wird aber nicht nur weiter benutzt, sondern auch verbessert. Schließlich kann es sogar Wilmas Laute in Sprache übersetzen. Das hilft ungemein, um mit Wilma noch besser zu kommunizieren und zeigt wie intelligent sie für einen Vogel ist. Diese geht sogar soweit, dass die Gruppe sich nur mit ihrer Hilfe aus einer ausweglosen Situation retten kann.

Am Ende erfahren wir auch endlich warum Humboldt ausgerechnet Oskar von all den Straßenjungen aufgenommen hat. Die Antwort auf diese Frage hat mich persönlich schon seit ihrer ersten Begegnung brennend interessiert. Die Auflösung wird nach meinem Gefühl in der Beziehung von zwei Personen noch für mächtig Wirbel sorgen wird.

Doch ein Geheimnis bleibt. Eliza hat kurz von einer Prophezeiung geredet, die anscheinend mit Humboldt zu tun hat. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sie ihre Heimat verlassen hat, um mit ihm zu leben. Ich bin gespannt was es mit dieser Prophezeiung auf sich hat.

Fazit

U-Boote, Meeresungeheuer, die ganze Schiffen verschlingen. In diesem Band geht es runter auf den Meeresboden. Es wird die Möglichkeit erforscht was passiert, wenn alte Sagen wie Atlantis der Wirklichkeit angehören. Dabei geraten die Gefährten wieder in ein halsbrecherisches Abenteuer.




Buchreihe
Band 2: Der Palast des Poseidon
Band 3: Der gläserne Fluch
Band 4: Der Atem des Teufels
Band 5: Das Gesetz des Chronos

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